Zunächst einmal möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Julia, ich bin 27 Jahre alt und zurzeit im 2. Ausbildungsjahr zur Kinderkrankenpflegerin, im Allgemeinen Krankenhaus Viersen. Am Anfang des 2.Lehrjahres kam Frau Klüttermann, mit zwei Mitarbeiterinnen zu uns in die Schule, um ihren Betrieb vorzustellen. Wer Interesse an einem Praktikumseinsatz beim Intensivpflegedienst hat, sollte sich schriftliche bewerben und vorstellen und das habe ich gemacht. Ich absolvierte ein 4 wöchiges Praktikum und möchte gerne, den Ablauf einer Woche vorstellen.

1.Tag Medizinproduktegesetzschulung

An meinem ersten Tag beim ZbF Pflegedienst, besuchte ich eine Schulung für das Medizinproduktegesetz/ Dokumentation, in der Zentrale des Pflegedienstes. Die Schulung ging von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr und mir wurden lehrreiche Informationen, bezüglich der Dokumentation und des Medizinproduktegesetztes, beigebracht. Ein wichtiger Bestandteil ist die Schweigepflicht der Pflegekräfte und Schüler.

2.Tag: bei N.

Meinen zweiten Tag, verbrachte ich in Meerbusch bei N.. N. ist ein Mädchen mit einem Krampfleiden und Wolf-Hirschhorn-Syndrom. Sie ist morgens meistens sehr früh wach und somit konnten wir schon früh mit der Versorgung (Medikamente, Grundpflege, Essen anreichen usw.) beginnen. Das Essen gestaltete sich etwas schwierig, da N. nicht immer die Motivation dazu besitzt. Es kann auch schon mal vorkommen, dass sie während des Essens einschläft, was kein Wunder ist, wenn man die Nacht zum Tag macht ;-). An diesem Tag haben wir viel gekuschelt und waren draußen bei sonnigem Wetter spazieren. Natürlich haben wir noch einen Zwischenstopp in der Eisdiele gemacht, wo N. genüsslich ihr Schokoeis gegessen hat.

 3.Tag: bei J.

Den 3. Praktikumstag verbrachte ich bei J. J. ist ein 14 jähriger Junge mit einer Querschnittslähmung Sub C0. An diesem Tag hatte ich erst mittags ab 13:30 Uhr Dienstbeginn, da J. dort erst aus der Schule kam. Nach der Schule hat J. zunächst einmal mit seiner Familie gegessen und kam anschließend zum Hausaufgaben machen zu uns (Pflegekraft und ich), in sein Zimmer. Er hatte nicht gerade wenige Hausaufgaben zu erledigen. Währenddessen J. die Hausaufgaben machte, kontrollierten wir die nötigen Utensilien für das Rollstuhlhockeytraining, welches am Abend in Bochum stattfand. Bevor wir zum Training gefahren sind, musste J. noch einmal katheterisiert werden und seine Galileoübungen durchführen. Als wir nach ca. einer Stunde, in Bochum ankamen, waren viele Rollstuhlfahrer schon vor Ort. Egal ob jung oder älter, jeder hatte Spaß am Spiel. Nachdem J.das Training beendet hatte, fuhren wir wieder zurück zu J. nach Hause und dort endete mein Arbeitstag.

4.Tag: bei C.

C. ist ein 1 jähriges Mädchen mit einem unbekannten Syndrom. Sie hat Einschränkungen im Bereich des Hör- und Sehvermögens. Als ich dort ankam, hat C. noch geschlafen und somit hatte ich genug Zeit, mich mit ihrer Mutter und der Pflegekraft über C. zu unterhalten. Nachdem C. ausgeschlafen war, versorgten wir sie und den Rest des Vormittags hielt sie uns gut auf Trapp. C. ist ein sehr aufgewecktes Kind und wir waren ständig hinterher, ihre HME-Filter (,,feuchte Nasen´´) vom Boden einzusammeln, da C. sehr viel Spaß daran hat, diese so schnell wie möglich von ihrem Tracheo-Stoma zu entfernen. Außerdem, hat C. eigenständig gelernt, mit dem Finger in der Kanüle zu lautieren und das geht natürlich ohne den HME-Filter viel besser. Hinzukommt, dass C. momentan viel zähes Sekret hat und regelmäßig inhalieren und abgesaugt werden muss.

5.Tag: mit J. in Köln bei einem Rollstuhlhockeyturnier

Am Samstag, den 13.05.2017 beginnt mein Arbeitstag um 8:00 Uhr bei J. Das ist ein besonderer Tag, da J. heute bei einem Rollstuhlhockeyturnier der 3. Bundesliga in Köln teilnahm. Die Nachtschicht bereitet J. schon vor, damit wir zeitig losfahren können.

Um 9:00 Uhr ging es dann los. Wir fahren mit dem familieneigenen ,,Bus´´, bis nach Köln zu der Turnhalle am bergischen Ring. Nachdem wir angekommen sind, hatte J. auch schon sein erstes Spiel gegen Ludwigshafen. Generell ist zu erwähnen, dass auf dem abgegrenzten Spielfeld 5 Personen von jeder Mannschaft mit Festschläger (T-Schläger) oder Hockeyschlägern spielen. Ein Festschläger besteht, aus einem T-Stück und wird unten am Rollstuhl befestigt. Das Spiel geht 30 Minuten und nach 15 Minuten ist eine kurze Pause von 5 Minuten. Nach dieser Pause, findet ein Seitenwechsel statt. Das Spiel gegen Ludwigshafen gestaltet sich etwas schwierig und nach 10 Minuten Spielzeit erhält eine Person aus J. Mannschaft eine grüne Karte, wegen zu starkem Zusammenstoß mit einem Gegenspieler.

Das zweite und dritte Spiel war leider nicht so erfolgreich. Gegen Köln verlor die Mannschaft 6:3 und gegen Berlin ebenfalls. Dennoch, haben sich die Jungs davon nicht entmutigen lassen. Das letzte Spiel der Mannschaft gegen Würzburg war hervorragend. Mit einem 9:0 gewinnt die Mannschaft gegen Würzburg. Letztendlich ist uns sehr positiv aufgefallen, dass die Mannschaft von J., die einzige war, die in einem Team gespielt hat. Das Spiel ist von ständigen ,,Ballwechseln´´ zu anderen Mitspielern geprägt und jeder Spieler wurde mit einbezogen.

Kurz vor der Abfahrt nach Hause, teilt der Trainer mit, dass J. ein sehr guter Spieler ist und aufgetragene Spielzüge schnell begreift und umsetzt. Das hat uns sehr stolz gemacht. Auf dem Weg nach Hause, sind wir noch nach MC Donalds gefahren, um den Tag nach J.´s Wunsch ausklingen zu lassen. Um acht Uhr abends, ist dann auch dieser schöne Arbeitstag vorbei, nachdem wir alle benötigten Utensilien wieder herein getragen haben und die Übergabe an die Nachtschicht durchführten.

 

Fazit:

Mein Fazit, für den Einsatz beim ZbF-Pflegedienst, fällt sehr positiv aus. Ich bin begeistert, von der Organisation, den Arbeitskollegen und von den Familien mit den Kindern, die mir alle sehr ans Herz gewachsen sind. Ich wurde von Allen herzlich aufgenommen und ich konnte in den vier Wochen so viel lernen. An die Arbeitszeiten, konnte ich mich sehr schnell gewöhnen und meine erste Nachtschicht war sehr schön. Ich habe gemerkt, dass die Pflegekräfte gerne beim ZbF arbeiten und sehr ausgeglichen und zufrieden sind. Die Eltern der Kinder, haben mir in der Zeit sehr viel ermöglicht, damit ich einen besseren Einblick, in das Leben ihrer Kinder bekommen kann. Die Kinder sind einfach klasse und ich muss sagen, dass es mir schwer gefallen ist, nach den vier Wochen mein Praktikum zu beenden. Es ist schön, die Kinder 9 Stunden am Stück zu betreuen und ihnen die Zeit zu geben, die sie auch verdient haben. Ich konnte die Entwicklung der Kinder miterleben und auch die vergangenen Jahre, durch die Pflegekräfte und Eltern erfahren. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich konnte sehr viele Erfahrungen sammeln. Danke an das wundervolle Team, an die Eltern und am meisten Danke ich den Kindern, die mich sehr gut aufgenommen und akzeptiert haben.