Sind bestimmte Abschnitte des Dünndarms bei Darmerkrankungen in ihrer Funktion zu sehr beeinträchtigt, müssen diese häufig operativ entfernt werden – Syndrom des kurzen Darms.

Zu ausgedehnten Dünndarmresektionen kommt es im Erwachsenenalter meist

  • Bei Morbus Crohn
  • Mesenterialinfarkt – bei Verschluss der Arterie, die den Darm mit Blut versorgt
  • Nach Unfällen

Zu ausgedehnten Dünndarmresektionen kommt es im frühen Kindesalter

  • Nekrotisierende Enterokolitis – bei Zerstörung der Dünn- oder Dickdarmschleimhaut in bestimmten Abschnitten
  • Volvulus – bei Darmverschlingung
  • Bei angeborenem Fehlen einer natürlicherweise vorhandenen Öffnung vom Dünndarm (Dünndarmatresie

Die Durchführung von Dünndarmresektionen ist bei Kindern weitaus kritischer zu betrachten als bei Erwachsenen, da sie operative Entfernungen schlechter tolerieren. Im Verhältnis zur Energiezufuhr mit der Nahrung und dem Energiebedarf weisen Kleinkinder eine geringere Länge des Dünndarms auf. Außerdem ist die für die Resorption zur Verfügung stehende Darmoberfläche bei Kindern kleiner.

Bei einer Resektion des Dünndarms von erwachsenen Menschen bis zu 50 % ist die Deckung des Energie-, Nähr- und Vitalstoffbedarfs noch möglich, so dass keine Malabsorption resultiert – vorausgesetzt der Zwölffingerdarm, Krummdarm sowie die ventilartige Klappe an der Verbindungsstelle zwischen Krummdarm und Blinddarm – Ileozökalklappe bleiben erhalten. Unter diesen Umständen kann der Verlust des Resorptionsvermögens durch die erhebliche Reservekapazität des Dünndarms – durch Anpassung (Adaption) des Restdarms – ausgeglichen werden . Die Adaption wird durch eine erhöhte Enzymaktivität in der Dünndarmschleimhaut und Größenzunahme der Schleimhautausstülpungen (Zotten) sowie der Schleimhauteinstülpungen (Krypten) ermöglicht.

Mit zunehmendem Ausmaß der Resektion verringert sich jedoch die Resorptionsfläche und damit die Deckung des Nähr- und Vitalstoff-, Energie- sowie Wasserbedarfs.
Werden mehr als 50 % des Dünndarms entnommen, wird die Aufnahme von essentiellen Nähr- und Vitalstoffen beeinträchtigt. Eine Resektion über 75 % der Gesamtlänge hat eine ausgeprägte Malabsorption und Mangelernährung (Malnutrition) zur Folge.

Unzureichende Ausnutzung von:

  • Kohlenhydraten
  • Eiweißen
  • Fetten – Mangel an essentiellen Fettsäuren, wie Omega-3- und -6-Verbindungen
  • Wasserlöslichen – Vitamin C, B-Vitamine – sowie fettlöslichen Vitaminen – Vitamin A, D, E, K
  • Elektrolyten beziehungsweise Mineralstoffen, wie Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium, Chlor und Phosphor
  • Spurenelementen, wie Eisen, Zink, Kupfer
  • Wasser

Ab einer Restlänge des Dünndarms von 60-80 cm sollte nach der Operation so früh wie möglich mit der oralen Ernährung – leichte Vollkost – begonnen werden. Die leichte Vollkost besteht aus leichtverdaulichen Lebensmitteln mit hohem Vitalstoff- und Energiegehalt. Es müssen solche Lebensmittel, Zubereitungsverfahren und Speisen gemieden werden, die erfahrungsgemäß häufiger zu Unverträglichkeitserscheinungen führen. Generell sollte auf scharf Gebratenes, alle mit stark erhitzten Fetten zubereiteten Gerichte sowie auf allgemein fett- und zuckerreiche Nahrungsmittel verzichtet werden.
Das Ziel ist es, schnell die maximale Adaption des Restdarms zu erreichen, um den Verlust der Resorptionsfähigkeit zu kompensieren.
In der Regel führt eine komplex zusammengesetzte Nahrung – mittel- und langkettige Fettsäuren, verschiedene Proteine, wie Di- und Tripeptide – zu einer besseren Adaption. Aus diesem Grund ist die Anpassung unter oraler Ernährung meist nach höchstens zwei Jahren – häufig schon nach etwa zwei bis drei Monaten – abgeschlossen.

Quelle: http://www.gesundheits-lexikon.com/Orthomolekulare-Medizin-Vitalstoff-Medizin/Krankheiten-des-Verdauungstraktes/Duenndarmresektion.html

Ernährungstabelle; Leichte Vollkost bei Kurzdarmsyndrom:

Lebensmittelgruppegünstigungünstig
Brot, GetreideGraubrot, Weißbrot, GrahambrotGrob geschrotetes Vollkornbrot
Knäckebrot, Zwieback
Haferflocken
Kartoffeln
Salzkartoffeln, Petersilienkartoffeln mit Öl oder Butter dazuVerträglichkeiten testen:

Bratkartoffeln, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei

Gekochte Nudeln, Reis
Gemüse
Gekocht:

Möhren, Blumenkohl, Kohlrabi, Broccoli, Spargel, Kopfsalat, Zucchini, Pastinake, Kürbis, feine Erbsen, Prinzeßbohnen

 

Hülsenfrüchte, Sauerkraut, Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl, Zwiebeln

Obst
Nur in kleinen Mengen in Kombination mit Eiweiß und Fett

Stück ca. 15g KH

Aprikose, Banane, Erdbeere, Mango,Melone, Papaya, Mandarinen (Apfel, Birne) Pflaumen, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Obstsaft
Fleisch, Fisch, Geflügel
Fettgehalt je nach VerträglichkeitStark geräuchertes, gepökeltes, scharfes und fettreich Gebratenes
Milchprodukte
Milch, Joghurt, Dickmilch, Kefir, Quark, Buttermilch, saure Sahne, KäseFettverträglichkeiten testen
Fette
Butter, Magarine, Öle wie Rapsöl, Sojaöl, Leinöl, evtl. MCT- Fette einsetzenMayonnaise, Schmalz, Speck
Getränke
Kräutertee, stilles Wasser, Malzkaffee, leichte BullionGezuckertes, kohlensäurereiches nicht zu kalt und nicht zu heiß

Allgemeine Hinweise:

  • Bis zu 10 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
  • Zuckerarme Kost
  • Trinken nur zwischen den Mahlzeiten
  • Langsam trinken

Was ist ein Broviak-Katheter?

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist ein Broviac-Katheter ein dünner zentraler Venenkatheter (ZVK) aus Silikon mit einem Außendurchmesser von bis zu 7 CH für die Gabe von dünnflüssigen Medikamentenzubereitungen oder Infusionen. Hickman-Katheter sind großlumigere (ZVK-) Katheter aus Silikon mit einem Außendurchmesser von 9,6 CH. Diese Katheter werden für die Gabe von höherviskosen Lösungen wie z. B. zur parenteralen Ernährung verwendet.

Die Implantation und Verwendung als zentraler Venenkatheter ist für beide Katheter-Varianten nahezu identisch. Über den Namen erfolgte in der Anfangszeit die Differenzierung bezüglich des Katheterlumens und des Verwendungszweckes. Auf Grund der heutzutage vorhandenen Produktvielfalt werden die Begriffe Broviac- und Hickman-Katheter oft ohne weitere Differenzierung als Einheitsbegriff in der Form Broviac/Hickman-Katheter verwendet. Sie bezeichnen aber zentrale Venenkatheter ausschließlich in Silikon-Ausführung. Als moderne alternative Materialqualität sind mittlerweile auch Katheter aus Polyurethan (PUR) verfügbar. Im spezifischen Anwendungsfall haben beide Materialvarianten ihre Vor- und Nachteile.

Quelle: Wikipedia

 

Was  für Probleme können bei einem Broviak-/Hickmankatheter aufkommen?

Thrombosen, Infektionen und Luftembolien

Was sind die Besonderheiten bei einem Broviak-/Hickmankatheter?

  • Aufwendigeres Implantationsverfahren
  • Keine zusätzliche Punktion
  • Parasternaler Katheteraustritt
  • Steriler Verband
  • Körperpflege und Körperbild erschwert
  • Fixierungen/Schlauchsystem