
Im folgenden Beitrag möchten wir von unseren Erfahrungen auf unserer Reise durch Asien berichten, wo unsere erste Station Bangkok war.
Bangkok mit seinem wirbeligen, teils chaotischen Verkehrsverhältnissen erschien uns zunächst als das grösste „Risiko“ unserer Reise, weil wir bis auf wheelchairtours.com keinen Anbieter gefunden haben, der den Transport eines Elektrorollstuhls ermöglichen konnte. Während unser Reisebüro noch den Transport vom Flughafen zum Hotel und zurück organisieren konnte, waren alle weiteren Touren schwierig bis wir eben http://www.wheelchairtours.com gefunden haben, die tolle Touren in Bangkok und in ganz Thailand inkl Führer anbieten. Letztlich stellte sich heraus, dass die Reiseagentur vor Ort ebenfalls auf diese zurückgegriffen hatte.
Wir kamen morgens um 7:00 Uhr nach einem langen Flug in Bangkok an und waren daher nicht sicher, wie wir mit dem Jetlag klar kommen würden. Daher hatten wir für den ersten Tag keine Tour gebucht, sondern wollten versuchen, die Stadt alleine zu erkunden. Am zweiten Tag haben wir dann eine abgewandelte Tour gemacht, weil der Grand Palace geschlossen war.
Aber zurück zu Tag eins. Los ging es zu Fuss vom Hotel mit dem Ziel Metro Station Saphan Taksin, von woaus wir ins Zentrum fahren wollten. Das funktionierte aber gleichmal nicht, weil die Station keinen Aufzug
hatte. Von dort sahen wir aber wie eine Fähre über den Fluss setzte, so dass wir diese ausprobieren wollten. Schon dorthin zu gelangen war mit einer interessanten Rampe verbunden, so dass wir aufpassen mussten, wie wir die richtige Rampe erreichen konnten.
Unser Rollstuhlfahrer musste im Laufe des Aufenthaltes mehrfach wieder zurückfahren, um an die richtige Stelle zu gelangen, aber ohne unsere kleine 1 Meter lange Carbon-Rampe von Feal hätten wir unsere Tour nicht hinbekommen oder wären nicht an oder von Bord eines Schiffes gelangt. Bangkok hat sehr hohe Bordsteine, es gibt zwar viele Abflachungen, aber eben nicht überall und häufig gibt es auch mitten auf dem Bürgersteigen eine Stufe, eine Verengung durch Müll oder offenliegende Wasserhähne.
Mit dem Schiff ging es dann zum IconSiam Shopping Center, wobei wir zunächst unsere eigene Rampe benutzen mussten, um an Bord zu gelangen, während bei der IconSiam Anlegestelle eine Rampe zur Verfügung stand. Das Shopping Center ist nicht nur für high class Einkäufe bekannt, sondern hat auch einen gigantischen Foodcourt auf dem man jegliche „Schweinerei“ für kleines Geld essen kann.
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Ausserdem sind in Bangkok die Shopping Center die einzigen Orte, die mit einer Behindertentoilette aufwarten, so dass man dies bei der Planung des Rundgangs unbedingt berücksichtigen sollte. Selbst die meisten Hotels haben keine entsprechende Räumlichkeit, wie wir am nächsten Tag im Baiyoke Tower feststellen mussten. Von dort mussten wir uns eine halbe Stunde durch den Verkehr quälen, bevor wir das Central Shopping Center erreicht haben, wo eine Toilette zur Verfügung stand.
Aber zurück zum SiamIcon. Da die erste Bootsfahrt so gut geklappt hat, haben wir uns entschlossen, das Boot weiter zu nutzen, um zum Wat Arun Tempel zu gelangen. Die Boote sind ein super Fortbewegungsmittel, da man abseits vom Stau für 40 Baht (ca, 1,10 Euro) pro Person schnell zum nächsten Ort am Fluss kommt. Was wir allerdings nicht bedacht hatten, war dass nicht jede Anlegestelle eine Rampe hat und am Wat Arun auch noch Stufen hinzukamen. Wir wollten mit unserer eigenen Rampe raus, aber der Höhenunterschied war zu groß und man hat uns nicht von Bord gelassen. Stattdessen mussten wir zur nächsten Station weiter mitfahren.
Die nächste Station war ebenfalls nicht gut, so dass wir 3 Stationen weiter bis zum Grand Palace gefahren sind. Von dort sind wir am Grand Palace, der leider wegen dem Tod der Königmutter geschlossen war, entlang spaziert, um dann in Chinatown abzubiegen. Leider machte uns dann der E-Rolli einen Strich durch die Rechnung, weil die Batterien leer wurden. Daher sind wir zur nächsten Bootstation gelaufen, um von dort mit dem Boot zur letzten Station „Asiatique“ der Bootslinie Blau zu fahren, weil dies in der Nähe unseres Hotels Salil Riverside liegt. Soweit so gut, aber dann sind die Anleger alle besetzt und letztlich legt unser Boot an einem schwimmenden Steg an, der nur über Treppen mit dem Ufer verbunden ist. Wir mussten dann von Bord, obwohl wir von dort nicht weiterkamen. Nach langer Diskussion mit den Verantwortlichen vor Ort wurden wir dann auf ein anderes Boot verladen und dieses hat uns zum 30 Meter entfernten zweiten Anleger gefahren, der über eine Rampe verfügte.
Asiatique, eine Ansammlung von Läden und Restaurants, hat uns dann beim Durchqueren zum Hotel so gut gefallen, so dass wir nach einer kleinen Batterieladung im Hotel für ein Abendessen zurückkehrten, bevor wir nach 16 Kilometern Fußmarsch müde ins Bett fielen.
Zusammengefasst hatten wir einen tollen und ereignisreichen Tag in Bangkok, der uns allen sehr gut gefallen hat. Man muss aber erfindungsreich sein und den ein oder anderen Umweg in Kauf nehmen, wenn man sich auf Bangkok mit Rollstuhl einlassen will. Sicherlich ist es mit einem E-Rolli nochmal eine größere Herausforderung, aber auch mit einem Schieberollstuhl sind die hohen Bordsteinkanten eine Hürde. Des Weiteren haben wir in Bangkok kein einziges Rollstuhl Taxi gesehen und TukTuks (siehe Bild oben) sind mit Rollstuhl auch nicht möglich.
Wir empfehlen Euch aber trotzdem eine Reise, weil die Stadt einfach toll ist.
