In meiner zweiten Woche beim ZbF durfte ich wieder neue Versorgungen kennenlernen. Montag war ich bei einem 1 1/2 Jährigen Mädchen, welches an einer Balkenagenesie und einer nicht vorhandenen Öffnung der Nasenhöhle erkrankt ist. Aufgrund dessen ist sie mit einem Tracheostoma ausgestattet. Dies benötigt viel Pflege. Wenngleich eine für mich ungewohnte 12-Stunden-Schicht mir zunächst unendlich lang erschien, ging der Tag mit Unterbrechungen durch Physiotherapie und dadurch, dass die Kleine uns zwischendurch ordentlich auf Trab gehalten hat, wider Erwarten doch relativ schnell um.

Am Dienstag war ich bei einem 3 Jahre alten Jungen, der mit einer Spina bifida ( offener Rücken ) zur Welt kam. Da er nicht selber essen möchte, wird mehrmals am Tag eine nasale Magensonde gelegt, damit darüber das Essen und Trinken sondiert werden kann. Mit dem Thema Magensonde-Legen wurde ich in meiner bisherigen Ausbildung kaum konfrontiert, deswegen war dies sehr interessant für mich . Da es sehr schön und sonnig an diesem Tag war, sind wir im Park spazieren gegangen und haben ausgiebig  mit dem Jungen gespielt. So Sachen, die im Krankenhausalltag total untypisch sind und naturgemäß viiiieeeel zu kurz kommen, aber es hat sehr viel Spaß gemacht- … auch ‚mal mehr Zeit zu haben.

Am Mittwoch hatte ich einen Tag frei.

Am Donnerstag fand dann eine facettenreiche Fortbildung über Dekubiti ulcera und Pneumonie im Büro statt, an der auch ich teilnehmen durfte. Des weiteren stellte uns eine Beraterin vom reha team West Positionierungskissen vor, mit denen wir uns gegenseitig der Übung halber positionieren durften. Ich muss sagen: “ Das war super bequem!“ Am liebsten hätte ich mir das Stillkissen mit nach Hause genommen und dort ab sofort zum Schlafen benutzt…

Am Freitag war ich dann wieder bei dem Mädchen vom letzten Freitag gewesen. Mit ihr fuhren wir dann in die Uniklinik in Düsseldorf, wo neben anderen Untersuchungen auch ein Allergietest anstand. Der Vorgang war für mich selbst auch nochmal interessant, weil ich diesen noch nicht gesehen habe. Anschließend durfte ich das Mädchen an dem Tag unter Anleitung selbst versorgen, da ich die Pflege schon zweimal mitbekommen habe. Das fand ich echt super, denn ich kann besser lernen, wenn ich es praktisch machen kann. Learning by doing….

Am Wochenende brauchte ich nur am Sonntag zu arbeiten und der war auch sehr entspannt. Ich war bei dem 14-jährigen Jungen, mit dem ich schon beim Rollhockey war. Wie so Jungs in dem Alter sind, schlafen sie natürlich gerne lange…. So hat auch er am Sonntag bis um 10 Uhr geratzt. Es ist aber nicht so, dass deswegen nichts zu tun gewesen sei:  auch oder gerade im Schlaf müssen die Vitalparameter sehr genau überwacht werden und  der Überwachungssensor und die Fußorthese zur Spitzfußprophylaxe müssen im zweistündigen Turnus jeweils auf die andere Seite gewechselt werden. Den Rest des Dienstmorgens haben wir ihn bei körperbezogenen Pflegemaßnahmen – früher hieß das mal Grundpflege – unterstützt, mit ihm physiotherapeutische Übungen gemacht und ihm im Alltag geholfen, sodass er mit seiner Familie zusammen frühstücken konnte.

Um 13:15 an dem Sonntag war dann leider auch schon die zweite Woche für mich vorbei.

Fortsetzung folgt natürlich :)