In der vierten und letzten Woche meines Außeneinsatzes in der Intensivpflege hatte ich am Montag die Gelegenheit, noch einmal ein neues Kind kennenzulernen.

Das Mädchen ist 4 Jahre alt und ein ehemaliges Frühgeborenes aus der 24. Schwangerschaftswoche. Aufgrund einer Unterversorgung der Mutter hat das Kind zu diesem Zeitpunkt nur ca. 360 Gramm gewogen. Als mir das von der Schwester erzählt wurde , hatte ich ein komplett anderes Bild von dem Mädchen, welches dann wirklich gleich vor mir stehen würde. Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass sie mich so auf Trab halten kann… . Als sie dann wach war, konnte ich sehen, dass sie normal entwickelt war, bis auf ihre Körpergröße, die für ihr Alter vielleicht etwas klein und zierlich war. Ebenfalls wird sie über eine PEG-Sonde ernährt. Nachdem wir die Grundpflege durchgeführt haben, hat sie ihr Frühstück bekommen und danach sind wir auf den Spielplatz gegangen. Wie man auf den Fotos erkennen kann, durfte ich die ganze Zeit mit ihr rutschen ;-)  Neben der Nahrungs- und Flüssigkeitsgabe gehört noch die Vitalzeichenkontrolle zum Alltag. Am Nachmittag ist sie dann mit ihrer Mama zu einem Termin gefahren. Als ich dann Feierabend hatte, war ich wirklich erstaunt, was für eine Kämpfernatur dieses Mädchen ist.

Am Dienstag war ich zum zweiten Mal bei dem Jungen mit der Spina bifida. An diesem Tag durfte ich die Pflege selber übernehmen und wurde noch in einigen Maßnahmen angeleitet. Da an diesem Tag keine Termine anstanden, sind wir mit dem Jungen spazieren gegangen. Das ist dann die WIRKLICH entspannte Seite im Berufsalltag, denn zu dem Zeitpunkt war auch noch super gutes Wetter, da geht man gerne raus.

Am Mittwoch hatte ich einen freien Tag.

Am Donnerstag war ich ebenfalls bei dem Jungen. Diesmal hatte er einen Termin bei der Physiotherapie in Mühlheim. Auch dieses Mal durfte ich die Pflege selbst übernehmen und es hat mich natürlich riesig gefreut, dass der Junge das so gut toleriert hat. Als wir dann in Mühlheim waren, fand ich es sehr interessant, wie er die Aufgaben souverän durchführt; allerdings hat man gemerkt, dass die Therapeutin dies schon länger mit ihm trainiert. Nach dem Termin konnten wir dann das Wetter wieder ausnutzen und sind mit dem Jungen ein Eis essen gewesen.

Am Freitag hatte ich einen Termin im Büro, da meine Lehrerin mit meiner Praxisanleiterin und mir ein Abschlussgespräch führte.

Am Samstag hatte ich dann meinen ersten Nachtdienst in der ganzen Ausbildung. Ich war sehr aufgeregt und habe mir die ganze Zeit überlegt, wie ich es wohl schaffe, so lange wach zu bleiben. Im Endeffekt habe ich mir dann eine Flasche Cola und ganz viel zu Essen mitgenommen. Ich war diesmal wieder bei dem Jungen mit der Querschnittslähmung. Da an diesem Tag ein Fußballspiel war, hatte ich das Glück , dass mein Dienst erst um 24 Uhr begann. Die ersten zwei Stunden hatten wir immer was zu tun. Wir haben ihn für die Nacht fertig gemacht, katheterisiert und an die Beatmung angeschlossen. Außerdem bekommt er in der Nacht noch Orthesen an die Füße und Elektrostimulation abwechselnd an den Beinen. Nachdem er dann eingeschlafen ist, hat der Pfleger mir sehr viel über Atmung und Beatmung erzählt. Als ich dann das nächste Mal auf die Uhr geschaut habe war es bereits 4 Uhr nachts. Ich war wirklich sehr müde, aber ich habe mich dann mit Sachen für die Schule beschäftigt oder habe ein Buch gelesen. Um 5 Uhr wurde das Kind nochmal katheterisiert, wovon die kleine Schlafmütze überhaupt nicht wach wurde. Als die Uhr dann 7 Uhr anzeigte, war ich froh, in meinem Auto zu sitzen und danach schlafen zu können.

Am Sonntag hatte ich dann frei.

 

Mein Fazit:

Ich bin wirklich unendlich froh, dass ich die tolle Chance bekommen habe, diesen Einsatz zu machen. Ich habe sehr viel gelernt und konnte vielfältiges Wissen für meine weitere Ausbildung mitnehmen. Es war spannend und interessant, die Kinder im häuslichen Umfeld zu sehen und auch wie die Eltern damit umgehen, das ständig jemand bei ihnen ist. Außerdem finde ich es gut, dass man mit den Kindern auch alltägliche Sachen, wie Spaziergänge und Eisessen machen kann, das gibt so einen gewissen WOHLFÜHLFAKTOR. Ich habe viel für mein eigenes Leben mitgenommen und dafür bin ich sehr dankbar.